Du investierst in Google Ads, optimierst deine Keywords, feilst an deinem Anzeigentext – und dennoch bleibt der Erfolg aus. Steigende Klickpreise, schwächere Conversions, verzerrte Daten. Kommt dir das bekannt vor?

Dann könnte Ad Hijacking der Grund sein.

Was ist Ad Hijacking?

Ad Hijacking beschreibt die Praxis, bei der Dritte – oft Affiliates oder Mitbewerber – bezahlte Anzeigen schalten, die täuschend echt aussehen. Dabei nutzen sie deine Markenbegriffe, kopieren deine Werbetexte und lenken den Traffic auf eigene Zielseiten. Die Folge: Du verlierst Klicks, Conversions und im schlimmsten Fall dein Vertrauen bei potenziellen Kunden.

Warum du Ad Hijacking nicht sofort bemerkst

Ad Hijacking ist tückisch, weil es im Verborgenen stattfindet:

  • Die Anzeigen laufen nur in bestimmten Regionen (Geo-Targeting)
  • Sie werden zu ungewöhnlichen Tageszeiten geschaltet
  • Über sogenannte „Cloaking-Techniken“ sieht dein Monitoring ein anderes Ziel als der Nutzer

Während du denkst, deine Kampagne läuft solide, klaut jemand im Hintergrund deinen Traffic.

Wer steckt hinter solchen Angriffen?

Die häufigsten Täter:

  • Affiliate-Partner, die sich nicht an die Regeln halten
  • Wettbewerber, die gezielt auf deine Brand-Keywords bieten
  • Skrupellose Werbenetzwerke, die auf schnelle Provisionen setzen

Besonders gefährlich: Bei Affiliates landen Nutzer oft wieder auf deiner Seite – aber über einen Tracklink. Du zahlst dann Provision für Leads, die du ohnehin generiert hättest.

Wie Ad Hijacking deine Marke schädigt

  • Steigende Werbekosten: Durch zusätzlichen Wettbewerb auf deine Brand-Keywords erhöht sich der CPC.
  • Unklare Attribution: Wer hat den Lead wirklich gebracht? Deine Daten werden unbrauchbar.
  • Verlorene Leads: Nutzer landen auf irrelevanten Seiten oder werden zu anderen Anbietern weitergeleitet.
  • Imageschaden: Miese Landingpages wirken unseriös – und fallen auf dich zurück.

So erkennst du Ad Hijacking

  1. Branded Keywords manuell prüfen
    Suche regelmäßig selbst nach deinen Markenbegriffen. Wenn Anzeigen erscheinen, die dir fremd vorkommen – kritisch prüfen.
  2. Monitoring-Tools nutzen
    Spezialisierte Tools wie BrandVerity oder Search Monitor analysieren Suchergebnisse global und decken Dubletten auf.
  3. Auffällige Performance-Daten analysieren
    Plötzliche CPC-Steigerungen, unerklärliche Einbrüche bei Conversions oder auffällige Affiliate-Zahlen sind Warnsignale.
  4. Geo-Checks durchführen
    Nutze VPNs, um deine Ads aus verschiedenen Ländern oder Städten zu sehen – Hijacker schalten oft nur lokal begrenzte Anzeigen.

Was du gegen Ad Hijacking tun kannst

Ad Hijacking lässt sich zwar nicht komplett verhindern – aber du kannst deine Kampagnen gezielt absichern. Mit klaren Regeln, regelmäßigen Kontrollen und den richtigen Tools stellst du sicher, dass dein Werbebudget nur da ankommt, wo es hingehört: bei deiner Zielgruppe.

1. Klare Affiliate-Richtlinien schaffen

Definiere in deinen Partnerverträgen ganz deutlich: Keine Brand-Keyword-Buchung. Keine Kopie deines Anzeigentexts. Keine Weiterleitungen.

2. Tools und Prozesse aufsetzen

Nutze automatisierte Überwachung und erstelle interne Workflows:

  • Wer reagiert bei Verstößen?
  • Wie werden Beweise gesichert?
  • Wie erfolgt die Eskalation?

3. Rechte geltend machen

Google, Meta & Co. bieten Möglichkeiten zur Meldung von Markenrechtsverletzungen. Nutze diese aktiv – und dokumentiere alle Vorgänge.

4. Werbekonten regelmäßig auditieren

Führe monatliche Prüfungen durch: Impression Share, Conversion-Attribution, Affiliate-Traffic – hier verstecken sich viele Hinweise.

5. Externe Unterstützung in Betracht ziehen

Eine spezialisierte Agentur kann dir helfen, Ad Hijacking frühzeitig zu erkennen und effektiv zu stoppen – inklusive rechtlicher Expertise und direktem Zugang zu Plattform-Support.

Fazit: Schutz beginnt mit Bewusstsein

Ad Hijacking ist kein Ausnahmefall – es passiert täglich. Und je größer deine Marke oder je attraktiver deine Provisionen, desto interessanter wirst du für Trittbrettfahrer.

Die gute Nachricht: Mit klaren Regeln, smarten Tools und einem wachen Blick kannst du deine Marke schützen – und dein Budget gezielt für echten Traffic nutzen.